Story: Die Welt geht unter.... bald! Genauer gesagt 2012, ist also noch nicht an der Zeit schreiend im Kreis zu laufen. Seht euch den inoffiziellen Trailer an, der bringt es auf den Punkt.
Katastrophen-Tourismus. Keine neue Geschäftsidee, aber Herr Emmerich hat mich dazu gebracht diese Branche in die Professionalität zu führen. Ich werde, natürlich nur für Menschen die es sich leisten können(!), den Tag des jüngsten Gerichts durchplanen. Die Kunden dürfen sogar wählen wie sie sterben wollen: Flutwelle in Washington, Lava im Yellowstone, Erdrutsch in Los Angeles oder eine der anderen zahlreichen Katastrophen, die uns das CGI-Team auf der Leinwand vorenthalten hat. Hauptsache es geht schnell, denn einerseits werde ich an diesem Tag sehr viel zu tun haben, andererseits habe ich keinen Bock ewig dabei zuzusehen wie irgendwo Asphalt aufreißt und das einfache Volk im Boden verschwindet. Dieses ständige Geschrei geht schnell auf's Gehör. Gezahlt werden muss zwei Jahre im Voraus, soll mir ja noch was bringen.
Abgesehen davon bleibt '2012' ein Stück niederste Filmkunst, die sich nur mit dem "Höher, schneller, weiter!"-Prinzip über Wasser halten kann. Es war schon vorher klar dass Story und Charaktere blöd sein werden, aber so dumm hätte ich das am Anfang nicht eingeschätzt. Die Leute nerven nicht nur durch ihre Eindimensionalität, sondern vorrangig durch ihr schlichtes Glück ewig der Katastrophe zu entkommen. Da fehlt Spannung, Interesse, Leidenschaft und all das, was man braucht um einen 2 1/2-Katastrophenfilm zu überstehen. Wenn die Leute unverwundbar sind, ist selbst der Weltuntergang kein Grund zu weinen. Bezeichnenderweise sterben gerade die, denen man ein Überleben gegönnt hätte - nicht immer, aber oft (ich sag' nur Yellowstone und Ozeandampfer). Dazu diese ganze Holzhammer-Symbolik im Film... mit Kennedy, der das weiße Haus zerstört oder dem schwarzen US-Präsidenten, der am Ende durch Asche weiß im Gesicht ist. Nicht dass ich mir viele Gedanken um solche Szenen mache, aber wenn der Rest schon nichts bietet sucht man sich die Abwechslung woanders. Da kommt mir direkt Krieg der Welten in den Sinn mit seinen brennenden Zügen und dem panischen Tom Cruise, bedeckt mit Menschenstaub. Ohje... viel mehr möchte ich auch gar nicht weiter schreiben, festzuhalten bleibt: Effekte von großartig bis billig (Szene bei der Cusack dem Flugzeug hinterher rennt), Spannung von 0-0,5 auf der Richterskala, Musik ca. 10 Dezibel, Wasserstand 1500 m, Laune am Ende: Nullpunkt.
Kann man sich in einer größeren Gruppe mal auf Blu-Ray geben, aber viel mehr als die Verleihgebühr sollte man den Machern nicht zukommen lassen: Meine Entschuldigung: Ich wurde eingeladen.
2/10
Sonntag, 22. November 2009
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