Sonntag, 28. Februar 2010

Knallhart und One Way

In letzter Zeit zu faul und krank für Kinobesuche gewesen - deswegen mal was Schlechtes gesehen ...

Knallhart

Nach einem (ent)spannenden Urlaub war mir so nach Heimatfilm ... ich zähle Berlin zwar nicht als Heimat, aber eine gewisse Neugier gegenüber 'Knallhart' war vorhanden. War jetzt nicht sooooo hart und noch lange kein Knaller, aber ganz in Ordnung. Es macht Spaß während des Filmes zu raten, was wo gedreht wurde und ob man in diesem oder jenem Geschäft schon drin war. Der Rest könnte genauso gut aus einem Tatort für junge Menschen stammen. Die Personen selbst so platt wie ein Fladenbrot, der Aufstieg zum Dealer seltsam 'einfach' und sowieso ist der Film seltsam distanziert. Er zeigt viel, aber nur optisch, den Rest muss man sich denken ... oder halt nicht. Ich habe die Zeit irgendwann mit Musikhören verbracht, denn der Soundtrack ist echt nicht von schlechten Eltern .. Eels, Beck, The Kills und andere Interpreten lassen aufhorchen. Aus David Kross kann echt was werden, muss mir mal den Vorleser geben. Dem Rest kann ich kein gutes Zeugnis ausstellen, die bleiben alle sitzen ... besonders die Elbertzhagen. Respekt dass sie es nichtmal schafft das dumme Blondchen gut zu spielen. Knallhart ist im Grunde wie das Viertel Neukölln in dem er spielt. Er stellt sogesehen eine eigene Parallelgesellschaft dar, der man sich als Außenstehender fremd fühlt. Und selbst ein Detlev Buck konnte daran noch nichts ändern. Oder es ist einfach nicht meine Art Film ... wer weiß.

5/10


One Way

Leider gab es diesmal keinen Weg zurück mehr - es war 'ne Einbahnstraße. Ich wurde dazu genötigt mir 'One Way' anzusehen und - ganz im Ernst - ich hab's versucht dem Film etwas abzugewinnen. Aber nichts da, der Film macht sich selbst so oft lächerlich, dass es fast schon keinen Spaß mehr macht, darüber zu schreiben. Dazu noch der quengelnde Til Schweiger, der beleidigt über die roten Teppiche schwebt weil keiner diesen Film mag - DAS ist großes Kino. Aber mal von vorn: Worum geht's? Toller Werbefuzzi (Til Schweiger - richtig!) steht vor einer Hochzeit mit der Tochter seines Agenturchefs. Dieser will ihn statt seinen eigenen Sohn zum Partner machen. Der wird natürlich böse und vergeht sich abends an der Sekretärin von Til, die gleichzeitig dessen beste Freundin ist. Nun steht er vor der Wahl - vor Gericht für sie aussagen und damit rechnen dass der Chefsohn der Cheftochter Bilder von den Affären des kleinen Tils zuschickt oder dem Chefsohn in den Allerwertesten kriechen, lügen und dafür weiter Kreise in der obersten Chefetage drehen? Alles verstanden? Wenn nicht - kein Problem. Die schlimmsten Parts mit dem schwarzen General habe ich ausgelassen. Der Film verstrickt sich von Minute zu Minute mehr in seinen Widersprüchen und fällt am Ende sogar noch drüber. Da hilft es nicht dass diese Co-Produktion mal nach Kino aussieht - im Gegensatz zu anderen deutschen Filmen - oder dass Lauren Lee Smith eine bezaubernde Assistentin abgibt. Nein, als Zuschauer kommt man sich dumm vor in diesem Machwerk, dass ständig zeigt mit welchem Kalkül es gedreht wurde. Da haben wir was zum Schocken, einen Mord, Affären, Romantik, bisschen Psycho und, juhu, am Ende ist sogar etwas Geld übrig geblieben um Eric Roberts für eine kleine Rolle zu engagieren. Der war sein Geld wenigstens wert, was mich als Zuschauer leider nicht vor fast zwei Stunden komatösem Herumliegen bewahrt hat. One Way to hell ...

2/10

Diesmal ohne Trailer, weil mir mal danach war. Es muss auch ein Leben mit Überraschungen geben! Sind eh (alt)bekannt die Filme. ;-)
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Montag, 15. Februar 2010

Der Urlaub ...

... ist laut Kalender zuende, aber im Kopf geht er weiter. Bin wieder zurück von fast 1 1/2 Wochen Winterurlaub in Schweden. Es war der Wahnsinn, fast ständig blauer Himmel, faszinierende Landschaft und mehr Schnee als selbst kitschige Maler in ihre Bilder setzen können.

Außerdem Respekt an die Schweden für die Massen an leckerem Essen. Meine Reisetasche beherbergte deshalb direkt etwas Glögg, scharf-süßen Senf, Mandel-Küchlein, Zimtkekse und andere Leckereien um den Blutzuckerspiegel hochzutreiben. Nur das feine Polarbrot musste ich zurücklassen.

Naja, jedenfalls war's nicht der letzte Besuch in Schweden. Nun geht es erstmal im trüben Berlin weiter und somit auch hier in diesem Blog. Mal sehen ob ich von der Berlinale noch Filme mitnehmen kann. Wäre wohl echt ratsam für den Zeitraum der Berlinale mal Urlaub zu nehmen ... ist echt zum Verzweifeln was man da für gute Filme sausen lassen muss und dass nur der Uhrzeit wegen. :/

Sonntag, 31. Januar 2010

A Serious Man

Das Leben ist merkwürdig: Es bewirft einen mit Liebe, Glauben, Verzweiflung und ab und zu mit einem IKEA-Katalog. Alles große Dinge, die da ihren Schatten werfen. Da ist es nur sinnvoll, sich eine Lebensvorlage zu suchen die gut auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnitten ist und einem Sicherheit vorgaukelt, solange man nicht zu sehr an den Feststellschrauben dreht. Denn dann könnte der Autor böse werden - egal ob er Gott, Hashem, Budda, Shiva oder Steve Jobs heißt. Leider hat das niemand den Vorfahren von Larry Gopnik gesagt, die Dinge ins Rollen bringen, deren Verlauf nicht nur einen 'serious man', sondern ein ganzes Weltbild erschüttern lassen.








Mich umtreibt gerade ein ziemlich religiöses Gefühl ... diese Faszination von etwas, dessen Existenz nicht ohne weiteres ersichtlich ist. Natürlich sehe ich den Film, aber ich spüre ihn auch. Ich spüre dieses bedrückende, beunruhigende Gefühl, das sich durch den gesamten Streifen zieht. Die Einfahrt ist sauber, der Rasen gemäht, die Sonne steht hoch am Himmel und durch das Radio dröhnt "Somebody to love" von Jefferson Airplane und doch ist da im Hintergrund eine große Last, die Last der Religion. Sie lenkt Larry durch eine Welt die er immer weniger versteht, lässt ihn Zeit in den Warteräumen von Rabbis vergeuden und Geld an die Brieftasche eines Anwalts verlieren. Selten hat jemand so amüsant und hintergründig gelitten - die Coens schaffen es dass der Humor nie lächerlich wirkt, die Klischees nie zu offensichtlich für Gags herangezogen werden, sondern so, dass man Spaß daran hat sich zu amüsieren. Man lacht nie über die Figur selbst, sondern nimmt ihre Eigenheiten, Macken und Besonderheiten mit einem Lächeln zur Kenntnis - egal ob es der tumbe chinesische Student oder der pubertierende Jung-Rabbi ist. Da muss nicht mit dem Holzhammer gearbeitet werden - es ist wieder eine Gefühlssache und die Coens haben dieses Gefühl. Hatten sie schon immer. Die tolle Kameraarbeit und der apokalyptische Score von Carter Burwell bilden sozusagen den Heiligenschein dieses Werkes.


Was ich noch erwähnenswert finde: Ich fand' den Film sehr religionskritisch, was interessant ist wenn man den Hintergrund der Coens ansatzweise kennt. Es gibt eine Szene im Film in der ebenso humorvoll wie wahrheitsgemäß auf den Punkt gebracht wird, welche Idiotie teilweise hinter den Religionen steckt. Man darf fragen, aber keine Antworten erwarten und wenn es dann eine gibt, bleibt sie nebulös. Kein Wunder dass selbst ein ernster und gläubiger Mann daran verzweifelt. Habe mir ein wenig Trivia angeeignet und der Film scheint ein riesiges Sammelsurium an Querverweisen auf das Judentum, die Bibel & Co zu sein. Ich versuche mal darauf zu achten. Desweiteren mal der Tipp in die Runde, sich den Film mindestens einmal auf deutsch anzusehen. Gotteslästerung? Nein, nur der Hinweis darauf dass der jiddisch gesprochen Vorspann ein kleines Highlight in der deutschen Fassung ist da man viele Wörter wieder erkennt. :)

9,5/10

Montag, 18. Januar 2010

Born to be Wild

Lasst die Falten im Wind flattern, die Beinprothesen auf der Straße klappern und werft den vorbeifahrenden Collegegirls eure Dritten zu, denn ihr seid "born to be wild" -YEAH! Let's fetz! *räusper* Sorry, manchmal dreh' ich fast durch wenn ich in Gedanken auf der freien Straße bin, nur ich und meine Harley, die Fliegen im Gesicht und das Motorengeräusch im Ohr. Traumhaft ... so ähnlich ergeht es den vier Herren der freundlichen Gang aus der Nachbarschaft namens "Wild Hogs". Das wahre Leben ist nicht spannend genug, der Traum liegt auf der Straße und jünger wird man nicht. Also auf geht's Richtung Küste. Dass dabei nicht alles glatt geht, sollte selbstverständlich sein.



Gut, als der Film damals im Kino lief, war ich ziemlich desinteressiert da der Trailer nicht gerade viel hergegeben hat. Recht viele mittelmäßige bis gute Bewertungen haben dann doch eine Art Interesse geweckt. Verständlicherweise - wie sich gestern zeigte. Travolta & Co haben sichtlich Spaß an der Sache und bilden ein Team, dem man die Gemeinschaft wirklich abnimmt. Liegt z. T. daran, dass ein jeder sein Päckchen zu tragen hat und im Film sein Fett wegbekommt. Über den Film hinweg wird eh ständig der Wert der Freundschaft gelobt, durch die es sich leichter ertragen lässt, dass ein gewisser 'Dr. Cox' seinem Namen alle Ehre machen will und mit Daisy, Jessica, Susie sowie Betty gerne eine Runde im warmen Tümpel baden will. Und ganz am Ende, tja ... da hätte ich den Film fast gut gefunden, aber leider ist mittendrin der Sprit ausgegangen. Dass man das Ende ziemlich hinauszögert - geschenkt, war zumindest eine kleine Überraschung. Dass es recht ernst wird - tolle Idee, wenn auch nur halbgar umgesetzt aber das RICHTIGE Ende? Da hätte ich doch fast mein Bier verschüttet ... es war so ... einfach?! ZU einfach! Dadurch konnte man die vorhergehende halbe Stunde komplett vergessen, wenn ein einziger Anruf beim Oberrocker reicht (der sogar engeren Kontakt mit der Diner-Betreiberin pflegt). Hätte der wenigstens Ray Liotta ordentlich eine verpasst ... aber nein ... es war - ACHTUNG, VERSCHLÜSSELTER SPOILER - sein apap, der kurz tadelnd den Zeigefinger erhebt und alles auflöst. - VERSCHLÜSSELTER SPOILER ENDE -

Das hat den Film ganz schön 'runter gezogen, ein familiengerechtes Ende für einen Film, der nicht die Freiheit feiert, sondern die Fesseln der Beziehung/Familie o. ä. Kleine Anekdote am Rande: Heute wurde in Berlin ein wildgewordenes Wildschein erschossen. Ich vermute es hat den Film ebenfalls gesehen und wollte aus Wut auf seine Namensvetter ein wenig die Sau 'raus lassen. Ein wahrer Rockertod. Daran hätte man sich ein Beispiel nehmen können.

6/10


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Freitag, 15. Januar 2010

Gamer

Die Welt von morgen wird anstrengend sein. Es blinkt, funkelt, blitzt und wackelt überall. Der einzige Vorteil der Zukunft: Man muss weniger tun um damit umgehen zu können. Ein kurzer Tippser mit dem Zeigefinger und das Chatfenster wird geschlossen, eine weitere kurze Zuckung und die Pizza (+ Käserand und Getränk!) ist bestellt. Und wenn man die ganze Hand bewegt – BOOM! – können sogar Menschen sterben. Schöne neue Welt. Wer übermäßig viel Pizza konsumiert hat, darf sich im Netz trotzdem ein schlankes Alter Ego zulegen und virtuell durch die Welt vögeln. Wie hieß es einmal so weise ... „Internet is for porn“.



Davon hat „Cable“ aka Gerard Butler nicht viel. Inhaftierter Sträfling, fälschlicherweise verurteilt und Spieler eines Spiels, dessen Regeln er nicht bestimmen kann. In einer Fernsehshow muss er die Rolle des Avatars annehmen und sich von einem 17-jährigen Killerspielspieler steuern lassen, der keinen Amoklauf begehen kann, weil’s scheinbar keine Schulen mehr gibt. Als Hauptdarsteller verfügt Cable natürlich über die Fähigkeit, sich gegen Wellen von Gegnern zu behaupten und zugleich die wackelnde Kamera zu ignorieren die in den besten Momenten sogar über ihn zu stolpern scheint. Dazwischen ein paar Verzerrer, Bildaussetzer und andere Störungen (den nackten Mann mit guten 200 kg Lebendgewicht zähle ich mal dazu), wie man es von modernen Actionfilmen gewöhnt ist. Die Frage ist nur wie oft man noch erwähnen muss dass so was weder schön wirkt, noch irgendein Gefühl von Bewegung, geschweige denn Action vermittelt, wenn die Kamera einfach nur wie ein Pinball durch den Raum saust. Abgesehen davon ein reinrassiger Männerfilm. Viele Muskeln, mit Schweiß und Blut in Szene gesetzt, fast kommt ein Stück SPARTA!-Feeling© auf. Die letzte Zutat, ein paar blanke Brüste, wurde natürlich nicht vergessen und tröstet darüber hinweg, dass eine öfters auftauchende Nachrichtenreporterin wie ein misslungener Klon von Julia Roberts aussieht – und die ist für sich schon nicht gerade das Nonplusultra, aber jeder wie er mag.

Marylin Manson und Konsorten gaben noch den benötigten, harten musikalischen Anstrich und machten den Film trotz nervender Optik und lückenhafter Story zur netten Unterhaltung. Dafür sorgte mehr als alle Anderen Michael C. Hall als böser Konzernchef, der mehr als einmal in seiner Spielweise an seine berühmteste Rolle als liebenswerter Serienkiller in Dexter erinnert. Am Ende macht Gamer genau den Eindruck, den der Titel verspricht: Ein sinnfreies Vergnügen ohne pädagogischen oder anderweitigem Nutzen, dem man sich – wie vielen Vergnügungen auf Konsole oder PC – für 2h gerne hingibt. Und wer dass nicht will, tja, der kann immer noch den Stecker ziehen.

6,5/10

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Donnerstag, 14. Januar 2010

Spam & Trauer

Ich kombiniere mal zwei voneinander unabhängige Meldungen voneinander:

Nr 1.
Mein Blog wurde als Spam eingestuft, wie mir Google am Wochenende fröhlich mitteilte:

Ihr Blog unter http://rewindthismovie.blogspot.com/ wurde als potenzielles Spam-Blog identifiziert. Wenn Sie dies anfechten möchten, beantragen Sie eine Überprüfung, indem Sie das Formular unter XXX ausfüllen.

Habe das Urteil angefochten und wurde scheinbar schon wieder entsperrt. Mich würde trotzdem interessieren wie es dazu kam. Herr Schäuble, was sagen Sie dazu?

Nr 2.
Und viiiiiiiiel wichtiger: Wie sicher viele Leute, aber immer noch zu wenig, mitbekommen haben, ist zwischen den Feiertagen der gute Vic Chesnutt verstorben. Ein toller Musiker, der es nicht verdient hat am Ende aufgrund von Krankenhausrechnungen in Höhe von 70.000 Dollar zugrunde zu gehen. R.I.P





Samstag, 9. Januar 2010

Most Wanted 2010

Viele Filme werden mich wieder spontan überraschen, in ihren Bann ziehen, die Augen feucht werden lassen, zum Träumen bringen und dergleichen, aber ein paar wenige Filme kann ich jetzt schon nennen. Da liegt es zumeist an den Schauspielern oder meinem guten Freund Zufall, dass ich jetzt schon von ihnen weiß.

1. I love you Philip Morris
2. Inception
3. The Men who stare at Goats
4. Crazy Heart

ohne Reihenfolge: A Serious Man, Der Ghostwriter, Bad Lieutenant, Nine, Shutter Island, Agora, Iron Man 2, Legion, Brooklyn's Finest, Clash of the Titans, Kick-Ass, Der fantastische Mr. Fox, Robin Hood, The Road,

Sind doch mehr geworden als gedacht, dank Zuhilfenahme der Vorschauliste von filmstarts.de und einem Blick auf IMDB. Dort darf man sich gerne umsehen falls nähere Informationen gewünscht sind, meine Top 4 habe ich zumindest mal verlinkt. ;-)