Donnerstag, 3. Juli 2008

Forgetting Sarah Marshall

Komponist Peter Bretter fällt aus allen Wolken als seine Freundin, die aufstrebende Schauspielerin Sarah Marshall, nach über 5 Jahren Beziehung Schluss macht. Nichts hilft ihm über den Schmerz hinweg, weshalb er auf den Rat seines Stiefbruders Brian Urlaub macht. Doch ausgerechnet in dem Hotel auf Hawaii, in dem Peter absteigt, verbringt auch Sarah Zeit – mit ihrem neuen Freund, dem exzentrischen Musiker Aldous Snow. Da wird es natürlich schwer
Sarah zu vergessen...



Frühjahr 2008, irgendwo in Deutschland:

A.: Hey, hier kamen gerade Infos über eine Kömodie namens „Forgetting Sarah Marshall“ rein.

B.: Klingt gut. Ist kurz, einprägsam und bringt den Inhalt auf den Punkt.

A.: Aber wir müssen doch Produktivität vortäuschen.

B.: Achso, na dann nennen wir ihn „Nie wieder Sex mit der Ex.“

So oder so ähnlich scheint es tagtäglich in Deutschland abzulaufen, anders sind die vielen dämlichen, deutschen (Unter-)Titel nicht zu erklären. Aber selbst mit Originaltitel hätte es der Film schwer gehabt, denn er zündet nicht so gut wie die Apatow-Werke aus dem letzten Jahr. Einmal mehr zeigt sich hier dass die Apatow-Filme allgemein immer gute 30 Minuten zu lang sind. Die machen sich hier besonders im Mittelteil bemerkbar, wenn mehrere Charaktere eingeführt werden die größtenteils unnötig sind und eh nur einen Lacher bringen sollen (der Kellner, der Ex-Freund, Jonah Hill als Kellner etc.). So was klappte bei z.B. Superbad `ne ganze Ecke besser.

Sei’s drum, dafür gab es viel für’s Auge. Mila Kunis und Kristen Bell streiten sich um den Titel der Inselschönheit und das vor traumhaftem Hintergrund. Sonne, Strand, Meer, Palmen....die Location tröstete über so manch versandeten Witz hinweg. Dabei ist Apatow’s Versuch, den Ami-Komödien mehr Tiefe einzuhauchen, sehr lobenswert. Was bedeutet dass ich mir auch dessen nächste Werke ansehen werde – der Trailer zu Pineapple Express sah fein aus. Genial waren wie immer die Anspielungen auf zahlreiche Filme und Serien, wie diesmal auf die Sopranos.

Ich sollte es vermeiden mehrere Wochen ins Land gehen zu lassen bevor ich über einen Film etwas schreibe, mir fällt nämlich nichts mehr ein. Obwohl, einen habe ich noch: Es war erstaunlich wie schockiert Jugendliche, die bei Horrorfilmen nur noch müde lächeln, reagieren wenn sie einen Männer-Penis sehen. Somit weitet sich die Mission von Herr Apatow, den Amerikanern die Angst vor Penissen zu nehmen, nun auf die ganze Welt aus.

Meine Wertung erfolgt mit Blick durch die Sonnenbrille für karibische Nächte, weshalb gut gemeinte 7/10 herauskommen.

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