Montag, 7. Juli 2008

Hancock

Der ausgebrannte Superheld Hancock  fliegt nur noch mit Whiskeyflasche zum Einsatz. Wegen einigen misslungenen Heldentaten und seinen unkonventionellen Methoden ist die Stadt L.A. auf ihren Helden nicht gut zu sprechen. Der PR-Berater Ray  möchte Hancocks Image aufpolieren...


Was tun wenn man Superkräfte hat, mit denen man alles tun und lassen könnte was einem so einfällt? Ganz klar – man legt sich auf die nächstbeste Parkbank und säuft wie ein Loch. Daraus können wir schließen, dass die ganze Welt voller heimlicher Superhelden ist. Wenn das mal nicht beruhigend ist....

Spaß beiseite – das Superheldenleben ist hart. Überall vorlaute Kinder, Erwachsene die meinen sie würden einen besseren Helden abgeben, Null-Hirn-Gangster etc....... da hat Hancock schon recht, wenn er meint dass das Leben schwer sei für jemanden wie ihn.

Nun hätte man aus dem Stoff eine gute Komödie oder ein ordentliches Drama machen können - aber wieso sich für eine Richtung entscheiden? Die Leute von Sony Pictures packen einfach beides `rein und versauen somit die zweite Hälfte des Filmes. Dabei strotzt die erste halbe Stunde vor lustigen Ideen und zeigt Superhelden mal von ihrer menschlichen Seite. Nicht aalglatt, sondern rotzig-frech, feindselig statt feinfühlig und so weiter. Einer den man aufgrund seiner Kompromisslosigkeit gegenüber nervigen Kindern mögen muss. Aber nach einer kurzen Knastpause gönnt man Hancock keine guten Sprüche mehr, sondern lässt lieber eine selten dämliche Fehde zwischen Hancock und (if you saw this movie, insert name here) entstehen. Diese dient ausschließlich der Effektheischerei und – notgedrungen – der Erklärung von Hancocks Abstammung (nie vergessen – „Handlungstiefe“ vortäuschen). Die fällt recht dürftig aus und wird durch merkwürdige Aktionen und Reaktionen bis zum Ende in die Länge gestreckt. Wirklich rund läuft da nichts mehr zusammen. Man könnte – rein theoretisch – den Saal nach der Hälfte des Filmes verlassen und mit einem guten Gefühl nach Hause gehen. Dann bleiben einem die guten schauspielerischen Leistungen (nicht nur von Herr Smith!), die ordentliche musikalische Untermalung und der grobe Humor im Gedächtnis. Den Rest der Laufzeit kann man dann draußen auf einer Parkbank liegen, stilecht gerne mit Jim Beam-Flasche in der Hand, und warten bis die Anderen mit enttäuschter Miene den Saal verlassen.

6/10

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